Ich hab' keine Ahnung wie's dir geht. Wir machen die Tür nie gleichzeitig auf.

Und wenn man nichts festhält, sich nicht festhält, woran auch? Wo hör ich auf? Wovon gehen wir aus? Ich mag Tabi-Schuhe* sehr. Man spürt immer, wo man anfängt. Und sie sind offensichtlich sexy, was sich nicht jedem gleich erschließt. Als ich das erste Mal Tabi-Turnschuhe an jemandem gesehen habe, war ich so begeistert, dass ich lachend einen Finger in den Schlitz gesteckt habe. Auch das ist Kommunikation.
Am Boden bleiben. Ich will den Boden nicht verlieren, etc. Wir sind noch nicht da. Nur einen Augenblick lang wollte ich zurück. Das heben wir uns für später auf. Den Boden unter den Füßen. Hier lehnen wir uns nur kurz an.

Hallo Puchberg.

Ich hätte dieses T-Shirt mit der Aufschrift FUTURE im Ausverkauf (-70% !) online kaufen sollen vor fünf, sechs Monaten. Jetzt ist Sommer. Wir imitieren mehr oder weniger erfolgreich den letzten. Wir werden noch ein Eis essen gehen später. Das werde ich nicht vergessen.

You can be the sun this time, its easier.**

Ich würde/wollte Gucci-Tränen tragen. Die aus der Herbst-Winter-2019-Schau. Die rinnen nicht runter. Die verschmiern mir die Wimperntusche nicht. Auch Ihre nicht.

Look at how we behave.**

Ich weiß nicht, ob sich diese Zeilen für diesen Pressetext eignen und/oder sich der Ausstellung genügend annähern. Aber ich wollte nicht absagen, mich nicht entschuldigen.

Willkommen!

– Lisa Holzer, Sommer 2020



*Tabi (jap. 足袋) sind eine Art von knöchelhohen japanischen Socken mit abgeteiltem großem Zeh.

Es existiert des Weiteren eine verstärkte Version der Tabi (地下足袋, jika-tabi wörtl. „Tabi, die den Boden berühren“), oft auch mit Gummibeschichtung an der Sohle, die ohne zusätzliche Sandalen oder Schuhe getragen werden. Diese Art Tabi wird zum Beispiel von Bauarbeitern, Bauern oder Gärtnern getragen, da sie besseren Halt als Zōri gewähren. Der Zwischenraum zwischen dem großen Zeh und den anderen Zehen wird auch zum Klettern an Gerüsten oder Seilen genutzt. (Wikipedia)

**Wittgenstein in Wittgenstein von Derek Jarman, 1993. Ludwig Wittgenstein war von 1922-1924 Lehrer in Puchberg.

Pressetext für Summercamp, Kunstraum Konrad, Puchberg am Schneeberg, 2020