B and I
B*, ....BBBB , Buchstaben, B-Löcher, Blick, Bild, Begehren, Beharren, betrachten, bezweifeln, Buttersemmerl, Bedeutung, Beginn, brrr, Buren, Beware!, Black Beauty, Befremden, B-Sprache, B-self, Bezeichnung, Beziehung, Bezüglichkeit, beschränkt, Bedingung, Beobachtung, Betonung, Beachtung, Berührung, Begabung, Besonnenheit, bewahren, Besorgnis, Belehrung, Brüderlichkeit, Bourgeoisie, Bestimmung, Belustigung, Beschimpfung, Behauptung, Bataille, Betrachtung, Bücher, Billy, Basics, Brioches, brühwarm, Beispiel, beliebig, B-Seite, bam oida, blond, blabla, blumig, Bienen, Bommel, Baer, Bananenfrühstück, benommen, brauchbar, Butzer, bunt, bunter Hund, Boheme, Balanciaga, basf- Kassetten, Bootleg, Böhmen, Backhenderl, Banalität, Blödsinn, bewußt, bitter, belanglos, Biest, Beute, bierernst, beinhart, Beine machen, bücken, Beckett, Bewegung, Begegnung, Brando, Blondie, Besuche, Briefe, Broodthaers, Beschäftigung, Bericht, Bon-mot, beladen, Begriffe, bescheuert, Brombeeren, bumpern, Balken, biegen, Blog, Bang Bang , bumm, bummeln, Biennale, Bühne, Basel, Bestätigung, Beurteilung, Beherrschung, brav, brutal, balancieren, Breakbeat, Bedenken, Bob Dylan, bang, basta, bäh, bitte, Bossy Burger, Barthes, Blues, Beschreibung, behüten, Black Block, Blow Up, Bernadette, Berlin, Bless, Bowie, Bonnie Prince Billy, Brandy, Baudelaire, Bunny, Barbie-Tisch, besetzt, berühmt, Brillo Box, Baseballmütze Maui, befangen, Buchholz, Bambushaare, Boom, Besitz, Bammel, Birnen, Benzin, Bahamas, bürgerlich, Bayer, Bayern, Brei, Bugs Bunny, Bad Boys, Bengel, B-Hörnchen, bespiegeln, beäugen, Bemühen, Barrieren, Bartleby, Bärte, Brillen, Biografie, Birdcalls, Beruf, Beschluß, Beteiligung, Beitrag, bizarr, besser, besonders, bekannt, betrunken, beliebt, böse, Börse, Brösel, billig, backen, bestehen, brauchen, bleiben, Back!, Bäcker, blasiert, besoffen, breit, brüllen, bellen, bissig, beide, betrunkene Bäcker, Bacardi, Brancusi, Bacardi's Summer Dreamin', Brancusi-Centerfold, blau, blauäugig, beige, braun, Budweiser, Bier, Bombay Sapphire, Beefeater Dry , Bitte, B-Löcher Lieder, brummen, bezahlen, buchstäblich, Brötchengeber, Butterbrot, Butterschnitzel, Bi-bim-bab, Brezeln, brodeln, Blütenhonig, Brezellogik, Brownies, Brötchen, Bagel, Bonbons, Biscuits, Buchteln, Butterkeks, bio, Betthupferl, Bonität, Bagatellen, Bauchredner, Barbapapa, Besen, beißen, bodenlos, blöken, Bussi, baba, Bahnhof, bügeln, boxen, brennen, Barbecue, Bratwürstel, bestreben, bohren, Bereicherung, bestenfalls, Berge, Bernhard, Ballons, Branst, Breakfast News, Blade Runner, Blinis, Beitrag, Behaglichkeit, Burgenland, Bungalow, Bumerang, Barbara, Branquinho, besänftigen, Blasen, bröckeln, Butter vom Brot, brutto, bar, Balance, blödeln, Bilanzen, berechnend, bleigießen, beschönigen, behindern, bloßstellen, begünstigen, Broker, bis, Boni, borgen, Büsche, Bad Banks, Böschung, Breakdance, blank, blass, beschädigt, bloßfüssig, basteln, begleichen, bedienen, bockig, Bestand, Bräunerhof, Bachmann, Bogart, begrüßen, bereitwillig, beinahe, Bäume, Begebenheit, Bogen, Bruch, Belohnung, beben, beruhigen, blenden, beabsichtigen, begründen, benennen, brüchig, Brauch, bemalte Semmeln, bemalte Bücher, Besoffene B-Löcher (Summer Dreamin'), Bricks-Paintings, bald, (Frisches) Blut, bahnbrechend, bravo, bemerken, Befinden, Bedürfnis, Bewunderung, Besprechung, Begeisterung, Befreiung, Bresche, Bedeutungsaufhebung, behände, besonnen, bereit, beginnen.
*B beinhaltet auch immer das ihm zuvorkommende, abwesende große bzw. kleine a
Das Begehren ist, so Lacan, immer das Begehren des großen Anderen, d.h. es gehört einem nicht selbst. Lacan: "Und warum (der Andere) mit einem großen A? Aus einem zweifellos verrückten Grund, wie jedesmal, wenn man gezwungen ist, zusätzlich Zeichen, zu dem, was uns die Sprache liefert, anzubringen. (Slavoj Zizek, Lacan, 2008, Fischer Verlag)
"Der große Andere ist das Andere des Subjekts, das Nicht-Ich, das dieses Subjekt jedoch immer schon strukturiert und ausrichtet.So muss "der Andere als der Ort (verstanden werden), an dem das Ich , das spricht, sich konstituiert."" (Lacan: Seminar III, S. 309)
Das objet petit a ist nach Lacan die Objektursache des Begehrens.
"Das objet a ist das seltsame Objekt, das nichts anderes ist als die Einschreibung des Subjekts selbst in das Feld der Objekte in Gestalt eines Flecks, der nur eine Form annimmt, wenn ein Teil des Feldesdurch das Begehren anamorphisch verzerrt wird." (Slavoj Zizek, Lacan, 2008, Fischer Verlag)
"Das objet a ... steht für die Unbekannte x, für den noumenalen Kern des Objekts jenseits seiner Erscheinungen, für das, was "in dir mehr ist als du selbst". ... Präziser ausgedrückt ist das Objekt a die eigentliche Ursache der parallaktischen Lücke, ist jenes unergründliche Etwas, das sich dem symbiotischen Zugriff ständig entzieht und so die Vielfalt symbolischer Perspektiven verursacht." (Slavoj Zizek, Parallaxe, 2006, Suhrkamp Verlag)
Zu sehen sind Zeichen, Löcher von Buchstaben, Löcher von a's, A's und B's. Die Löcher der a's und A's sind ausgemalt, positiv und gleichzeitig Flecken, Dreck. Die Löcher der B's sind negativ, Auslassungen, Fehlen. Bei allen handelt es sich um Reduktionen, Verkürzungen. Es geht um Anfänge und letztendlich um Sprache. Wie beginnt man zu kommunizieren? Wie kommuniziert das eigene Begehren? Zum einen sind es Verkürzungen vom objet petit a, der Objektursache des Begehrens, zum a, zum Loch eines a und vom großen Anderen*** zum A, und wieder zum Loch
eines A. Zum anderen die vom Bäcker**** oder dem Begehren, oder dem Blick, oder ... zum B, zu B-Löchern und hier nun besoffenen B-Löchern.
Ein erster Buttersemmelfleck erscheint auf einem Objet petit a - Bild. Ein zweiter Buttersemmelfleck taucht auf auf einem Bild der Serie Besuche. Störungen. Dreck. Eine Bewegung passiert von einer neueren Arbeit zu einer älteren. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Buchstäblich. Dreck neuer Arbeiten auf Alten .***** Es gibt immer zumindest zwei Ebenen.******
Flecken sind auch auf den Wänden. Salzteigsmileys. Das Smiley******* repräsentiert ein Lächeln, ein Gegenüber und ist ein Zeichen der Aufmunterung. 3d- Löcher von Brezeln bilden kleine Smileys aus Salzteig, die an Andrea Frasers Aluminium-Smileys******** erinnern. Auch sie stellen einen Versuch dar zu kommunizieren und machen sich im selben Moment darüber lustig.
Ein Bild einer freigestellten Kokosnuss ist zu sehen. Vier Pressetexte liegen auf. Jemand summt Bacardi Dreamin' .
Die Galerie freut sich.
* Zeile aus All I need von Radiohead
** 'Es gibt also bei Lacan die Behauptung der Notwendigkeit, sich selbst abzuschaffen, um wahrhaft sprechen zu können und zum Begehren Zugang zu haben.' (Michael Turnheim, Mit der Vernunft schlafen, diaphanes, 2009)
*** Das Begehren ist, so Lacan, immer das Begehren des großen Anderen, d.h. es gehört einem nicht selbst.
**** Bäcker beziehen sich sowohl auf die Verführung durch Kuchen und dergleichen wie auf Kapitalismus und die Brötchen backenden Bäcker. Außerdem verweisen sie auf diverse andere künstlerische Arbeiten von Mark Leckey's Drunken Bakers bis Gertrud Steins Bemerkung Bakers bake in February. Thank you.
***** Buttersemmeln kamen zum ersten mal in der Arbeit o.T. (Zungen mit Buttersemmeln) vor. Dreck neuer Arbeiten auf Alten I (Besuche) ist aber auch das Produkt der Performance Lobbing Rolls at a Holzer, live (After Rodney Graham), die ich im September anläßlich von Sex, Sex, Sex. Nein, Nein, Nein. Der Fünfte Salon des Arts in Wien gemacht habe. Sie ist angelehnt an die Arbeit Lobbing Potatoes at a Gong von Rodney Graham. Ich werfe Semmeln auf ein Bild der Serie Besuche, wobei das Produkt ein ganz ähnliches Bild dieser Serie mit einem Semmelfleck ist, allerdings einem Buttersemmelfleck.
****** Es ist beruhigend zumindest zweimal vorzukommen, einmal wirklich und einmal als sein eigenes Zeichen, als Farce oder Wiederholung. Es hilft sein eigener Clown zu werden.
******* Angeblich wurde das erste belegbare Smiley im Dezember 1963 von dem Werbegrafiker Harvey Ball für eine Versicherungsgesellschaft als Anstecknadel zur Verbesserung des dortigen Betriebsklimas entworfen.
******** Die sechs Aluminium Smileys waren neben einer Soundinstallation Teil der Arbeit Amuse(um) produziert für die Gruppenausstellung The Desire of the Museum 1989 im Whitney Museum.
Löcher von kleinen a's repräsentieren das objet petit a, die Objektursache des Begehrens. Bunte Flecken in braunen Bildern. Ein Verlauf als Mittel der Rührung. Ein weißer Buttersemmelfleck stört und wirkt blind. Ein zweiter ist auf einem älteren Bild der Serie Besuche. Bildprobleme. Dreck neuer Arbeiten auf Alten I (Besuche). Buchstäblich. Die Buttersemmel taucht zum ersten mal in der Arbeit 1, 2, 3 (Zungen mit Buttersemmeln) auf. Semmeln sind eine Referenz auf Bäcker, Verführung durch Kuchen und dergleichen, sowie Kapitalismus und die Brötchen backenden Bäcker. Außerdem verweisen sie auf diverse andere künstlerische Arbeiten von Mark Leckey's Drunken Bakers bis Gertrud Steins Bemerkung Bakers bake in February. Thank you. Ja, ja. Wie dem auch sei. Ich weiß nicht. Selbstgebackene Salzteigsmileys. Löcher von Brezeln bilden kleine Smileys aus Salzteig, Flecken auf Wänden, die an Andrea Frasers Aluminium-Smileys erinnern. Lächeln für wen, sich selbst, die Arbeiten, uns, die Künstlerin, die Galerie? Und die Weißen? Geister? Und die Galerie? Freut sie sich? Sie scheinen eher zu versuchen zu sprechen als zu lächeln. Die letzte Serie einer ganzen Reihe von B-Löcher Bildern. Ich weiß. Nein. Die hat irgendetwas mit ho geheißen. Ich mag Pferde*. Brrr. In der Sonne untergehende besoffene B-Löcher. Eines davon ganz untergegangen, ein monochromer Pigmentruck, gelb. Bacardi's Summer Dreamin'. Come on over, have some fun dancing in the morning sun. Noch mehr Salzteigsmileys. Löcher von großen A's repräsentieren den großen Anderen - das Begehren ist immer das Begehren des großen Anderen - zweimal, hellblau und darin gespiegelt noch zwei rote objet petit a's. Wir werden immer woanders jemand anderes sein. Eine Kokosnuss. Ich mag Kokosnüsse sehr. Vier Pressetexte. I'm not there.
* concept has never meant “horse.” (Daniel Buren, Beware!, 1970)