Ich bin nicht da, W Version, 2011/12; English
VGL. Ich bin nicht da, 2011, Ich bin in der Mitte deines Bildes
Ich bin nicht da

Dinge verschwinden sobald sie benannt sind.
Es gibt eine Verbindung zwischen Sprache und Tod.

Ein Lied zu Bildern, Bildern von Ketchup.
Ein Liebeslied.
Ein Lied für dich, Paul, Heinz, Mayo und eine englische Katze.

Es gibt eine Verbindung zwischen Sprache und Tod.
Sprache ist immer mit Tod verbunden.

Lieber Mayo Thompson..

Die Sprache macht ein Loch ins Reale.
Ich bin in der Mitte deines Bildes.
Ich bin nicht da.

Die Worte bringen die Dinge zum Verschwinden.

Lieber Mayo..

Wir werden immer woanders jemand anderes sein.

Jetzt da es benannt ist, es gesagt ist,
wird etwas anderes sein,
das gelesen werden oder rot sein kann
oder etwas, das Mayo Thompson gesagt hat.

Das Symbol mordet zunächst die Dinge, ist eines jeden Dings verdammter Mord.
Tod in der Sprache. Tod in der Sp–raaaache.

Und es heißt, auch meine Abwesenheit,
meine als Tod qualifizierte mögliche Abwesenheit ist – zunächst einmal – gegeben.
Und um wirklich und ganz und gar im Hier zu sein,
muss ich sie auf eine Art sogar erleben.

Wir werden immer woanders jemand anderes sein.
Ich bin in der Mitte deines Bildes.
Ich bin nicht da.
Ich kann hier stehen – wie immer, selbst wenn ich tot bin.

Mal bin ich ich.
Mal du.
Und ich weiß noch nicht mal, was du willst – als ich.
Begehren ist Metonymie, Me–to–ny–mie, Me–to–nyyyy–mie, Me–to–ny–mieeee..

He!

Hol auf. Hol mich ein!

Was willst du?
Ich.. Wer spricht? Ich sagen..
Lauf zurück und hol mich ein!
Lauf vor, lauf voraus, hol mich ein!

He!

Die Worte gehören mir nicht.
Es sind seine Worte,
von denen ich lediglich gesprochen werde.
In anderen Worten.. Seinen?
Ich bin nicht in der Mitte deines Bildes.

Wir werden immer woanders jemand anderes sein.

Die Worte sind gestohlen, nie die ei–ge–nen,
der Sprache gestohlen.
Das Ketchup von Heinz und Paul – gestoooohlen.
Die englische Katze aus seinem Homophon.
Dieses Lied – sing mit! – der Sprache erst gestern gestohlen.

Merkwürdigerweise merkt mans nicht, sondern muss es vergessen haben, um zu sprechen.
Ein Lied auf den Lippen, muss man vergessen, dass die Worte einem nicht gehören.

Lieber Mayo...

He!

Sprache ist immer mit Tod verbunden.
Immer Wiederholung, das heißt Tod. Tod. Tod. Tod.
Der tödliche Aspekt der Sprache, ihr mörderischer Effekt – Wiederholung – Wieder–hoooo–lung.
Voreilen, vergessen – ohne rot zu werden. Sing!

Die Sprache macht ein Loch ins Reale.
Ich bin nicht da.
Aber das Reale ist ihr voraus.
Wir laufen vor. Es bleibt ein Rest – immer. Das gleiche Lied. Zu spät, zu oft.

Los gehts!

Wo du mich findest? Dich? In der Sprache. Hier.
Ich bin in der Mitte deines Bildes.

Hol auf! Hol mich ein!

Man muss vergessen, dass die Worte einem nicht gehören.
Die Augen schließen vorm Loch im Realen.
In der Sprache erscheinen.
Wo ist sie? Wo ich? Wo ich als ich?

Hol auf! Hol mich ein!

Du!

Jetzt da es benannt ist, es gesagt ist,
wird etwas anderes sein,
das gelesen werden oder rot sein kann
oder etwas, das Mayo Thompson gesagt hat.

Ich sage Ich bin nicht da.

Hol auf! Hol mich ein!

In jedem catch up ist eine englische Katze.

Jetzt, da es benannt ist, man es sagt,
wird etwas sein,
sieh,
das gelesen werden kann oder rot sein
oder etwas das Mayo Thompson..
Warte!